37.100 Ausbildungsstellen blieben allein 2014 in Deutschland unbesetzt. Ein neuer Rekord und der Trend setzt sich weiter fort. Trotzdem lag die Jugendarbeitslosigkeit bei nur 7,4 und war damit die niedrigste in der Europäischen Union. In anderen Ländern wie Spanien oder Griechenland liegt sie dagegen bei knapp 50 Prozent. Und auch in Kroatien oder Italien sieht es nicht viel besser aus.

Da drängt sich sofort das Prinzip von „Angebot und Nachfrage“ auf. Doch leider wird dies in der Praxis noch nicht wirklich umgesetzt. Zwei Drittel aller ausbildenden Betriebe haben noch nie einen Auszubildenden mit Migrationshintergrund eingestellt, da Sie Probleme wegen zu großer kulturelle Unterschiede oder der Sprachbarriere fürchten. Dies gilt leider großteils auch für ausländische Auszubildende.
Wirtschaftsexperten sehen hier verschenktes Potential. Sie wünschen sich EU-weite Ausbildungsangebote für mehr Arbeitsmarkttransparenz und vergleichbare Ausbildungsabschlüsse für einfachere Mobilität.
Um dieses Potential zu nutzen und europäische Auszubildende erfolgreich in Ihr Unternehmen einzubinden und Ihnen einen guten Start zu ermöglichen, ist eine offene Willkommenskultur sehr wichtig. In manchen Unternehmen lohnt es sich auch, zuvor interkulturelle Trainings für Ihre Mitarbeiter anzubieten. Wir haben einige Tipps, um Ihre Auszubildenden am ersten Tag so gut wie möglich zu unterstützen.

Ein herzliches Willkommen
Begrüßen Sie die Auszubildenden und stellen Sie sie den Ausbilderinnen und Ausbildern sowie direkten Kollegen vor. Besonders hervorzuheben ist auch das Paten- oder Mentorenkonzept. Diese Person ist für die erste Zeit Ansprechpartner für den Auszubildenden und sollen Sie auch bei Fragen oder auch anderen Dingen stets unterstützen.

Unternehmensvorstellung
Machen Sie mit Ihren Auszubildenden einen Rundgang durch die Firma und stellen Sie ihnen alle Unternehmensbereiche Abteilungen vor.

Einführung und Einlernen
zeigen Sie Ihren neuen Auszubildenden Ihren Arbeitsplatz. Erklären Sie Ihnen Arbeitsmittel und -abläufe und besprechen Sie ihre ersten Aufgaben mit ihnen. Erläutern Sie auch nochmals Rechte und Pflichten der Auszubildenden und die Bedeutung des Berufsschulunterrichts, da das duale System außerhalb Deutschlands nicht zum Einsatz kommt.

Willkommensordner
Erstellen Sie einen Ordner indem die wichtigsten Informationen über Ihr Unternehmen zu finden sind. Der Mitarbeiterleitfaden, Ziele und Werte des Unternehmens und weitere Informationen. Am besten halten Sie die Informationen auch auf Englisch oder in der Muttersprache der Auszubildenden bereit, die erleichtert ihnen den Start.

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Andreas Nau

Über den Autor

Andreas Nau

Andreas Nau ist einer der beiden Geschäftsführer und Mitbegründer der easySoft. GmbH. Als Vortragsredner inspiriert er Bildungsverantwortliche und berichtet in seinem Buch „WERTvoll in die Zukunft“ von seinen Erfahrungen als Unternehmer. Er ist fest davon überzeugt: Bildung ist der Schlüssel, der die Zukunft aufschließt.

Wer wir sind

1994 entstand easySoft aus der Idee, endlose Papierlisten für die Fortbildungs­planung von Pflegekräften zu digitalisieren. Bis heute kommen viele unserer Mitarbeiter aus dem Gesundheits­wesen und bringen ihre Perspektive bei unseren Lösungen für das Bildungs­management und die Personal­entwicklung ein.

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