Betriebe investieren immer mehr in die Ausbildung ihres Fachkräftenachwuchses. Einer neuen repräsentativen Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zufolge sind die Aufwendungen der Unternehmen pro Auszubildenden und Jahr seit 2007 um real ca. 600 Euro gestiegen. Diese Investitionen zahlen sich jedoch aus. Vor allem wenn der Betrieb die Auszubildenden nach ihrem erfolgreichem Abschluss übernimmt. So sparen Sie nicht nur Personalgewinnungskosten, vermeiden die Abhängigkeit vom externen Arbeitsmarkt und sparen dadurch mögliche Ausfallkosten durch Personalengpässe ein, sondern erhalten auch gut ausgebildete Fachkräfte, die bereits mit dem Unternehmen und den Produkten bekannt sind und keine lange Einarbeitungszeit benötigen.
 Vier Fünftel der Unternehmen bestätigten, dass Sie ausbilden um benötigte Fachkräfte zu qualifizieren und dies langfristig im Unternehmen einzusetzen. Über die Hälfte war auch zufrieden mit dem Kosten-Nutzen-Verhältnis ihrer Ausbildung.

Durchschnittlich kostete ein Auszubildender die Betriebe 17.933 Euro brutto pro Jahr im Ausbildungsjahr 2012/2013. Über 60% davon waren Personalkosten. Jedoch kosten Auszubildende einen Betrieb nicht nur Geld,  durch ihre Arbeit beteiligen Sie sich auch an der Produktion von Waren oder erbringen Dienstleistungen. Dadurch decken Sie mit durchschnittlich 12.535 Euro einen großen Teil der Bruttokosten wieder ab. Insgesamt kostete ein Azubi 2012/2013 die Betriebe nur 5.398 Euro netto pro Jahr. Das ist eine Investition, die Verglichen mit dem Geld, dass es kostet eine Fachkraft extern anzuwerben oder gar eine Stelle unbesetzt zu lassen, ist dies definitiv eine günstige Variante.

Denn im Schnitt verwenden Unternehmen fast 9.000 Euro für die Suche nach einer externen Fachkraft und die bis dahin unbesetzten Stellen kosten den Betrieb noch zusätzliches Geld. Außerdem kann man einen Auszubildenden meist nach der Ausbildungszeit bereits gut einordnen und kennt seine Stärken und Schwächen. So ist die Gefahr einer Fehlbesetzung eher gering.

Alles in Allem legt der Bericht nahe, was den meisten Betrieben bereits durch Erfahrung bekannt ist: Ausbilden lohnt sich- in jeder Hinsicht!

Alle Ergebnisse der BIBB-Befragung finden Sie auch in der Ausgabe des BIBB REPORT, Heft 1/2015, veröffentlicht.

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Andreas Nau

Über den Autor

Andreas Nau

Andreas Nau ist einer der beiden Geschäftsführer und Mitbegründer der easySoft. GmbH. Als Vortragsredner inspiriert er Bildungsverantwortliche und berichtet in seinem Buch „WERTvoll in die Zukunft“ von seinen Erfahrungen als Unternehmer. Er ist fest davon überzeugt: Bildung ist der Schlüssel, der die Zukunft aufschließt.

Wer wir sind

1994 entstand easySoft aus der Idee, endlose Papierlisten für die Fortbildungs­planung von Pflegekräften zu digitalisieren. Bis heute kommen viele unserer Mitarbeiter aus dem Gesundheits­wesen und bringen ihre Perspektive bei unseren Lösungen für das Bildungs­management und die Personal­entwicklung ein.

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