Eines der meistdiskutierten Themen im Human Resources Bereich war 2014 das Employer Branding, also die Arbeitgeberattraktivität und die Mitarbeiterbindung. In Zeiten des Fachkräftemangels ist das, vor allem bei der Mitarbeitersuche, nicht zu unterschätzen.

In einer Studie von Kununu wurden 100.000 Suchanfragen auf der Plattform ausgewertet um der Frage auf den Grund zu gehen, welche Benefits sich Mitarbeiter von Ihrem Arbeitgeber wünschen.

Kununu als Anlaufpunkt bei der Jobsuche

Kununu ist eine Bewertungsplattform, auf der aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter und Bewerber ihre Erfahrungen mit einem Unternehmen mitteilen und bewerten können. Dazu gehören ausformulierte Berichte sowie Bewertungen von einem bis fünf Sterne in verschiedenen Kategorien, beispielsweise „Work-Life-Balance“, „Arbeitsatmosphäre“ oder „Karriere/Weiterbildung“.

Bewerber nutzen das Angebot um sich über die Firmen zu informieren, bevor sie sich auf eine ausgeschriebene Stelle bewerben oder um ihre Entscheidung für oder gegen ein Jobangebot zu unterstützen.

Die Angabe der angebotenen freiwilligen Zusatzleistungen der Unternehmen ist eine zusätzliche Kategorie. Um herauszufinden, welche Nebenleistungen Bewerbern heutzutage besonders wichtig sind, wurden 100.000 Suchanfragen ausgewertet. Dabei wurde darauf geachtet, welche Benefits von Jobsuchenden am meisten nachgefragt wurden.

Flexible Arbeitszeitgestaltung wird immer wichtiger

Auf Platz eins kamen mit großem Vorsprung „flexible Arbeitszeiten“. Über 20 Prozent der Suchanfragen beinhalteten dieses Stichwort. An zweiter Stelle folgt die Möglichkeit des „Homeoffice“ mit rund 13 Prozent. Diese beiden Punkte waren auch schon in der Erhebung 2011 auf den ersten beiden Plätzen. Die Beliebtheit hat sich jedoch noch weiter ausgebaut, wodurch sich ein weiter steigender Trend zu selbstgestaltbaren Arbeitszeiten und mehr Flexibilität erkennen lässt.

Als weitere gesuchte Nebenleistungen wurden ein Kantinenangebot, die Duldung von Hunden, eine betriebliche Altersvorsorge und ein Firmenwagen genannt. Alle kamen auf rund 6%. Die 2011 noch wichtigen Punkte „Firmenhandy“ und „Internetnutzung“ haben dagegen stark an Beliebtheit verloren, was zum einen damit zusammenhängt, dass viele Mitarbeiter inzwischen private Smartphones besitzen, mit denen Sie ohne Mehrkosten auch berufliche Telefonate führen können und zum anderen daran liegt, dass die ständige Erreichbarkeit von vielen Bewerbern inzwischen als negativer Faktor für eine ausgewogene Work-Life-Balance gesehen wird.

Mitarbeiterwünsche richtig umsetzen

Für Unternehmen bieten diese Ergebnisse wichtige Anhaltspunkte, was für Mitarbeiter und potentielle Bewerber im Moment besonders wichtig ist. Sie haben die Chance ihre internen Strukturen daran anzupassen und somit noch attraktiver für derzeitige und zukünftige Arbeitnehmer zu werden. Wichtig ist es jedoch Anpassungen und Veränderungen nicht nur aufgrund von diesen oder anderen Studienergebnissen vorzunehmen, sondern zunächst einmal herauszufinden, welche Angebote in der eigenen Firma gewünscht werden. Denn natürlich sind die Bedürfnisse der Mitarbeiter von Betrieb zu Betrieb verschieden. Ein möglicher Weg, die Mitarbeiterwünsche herauszufinden, ist beispielsweise eine Befragung, aber auch Fokusgruppen oder Workshops helfen dabei. Bei guter Recherche und Umsetzung wird ein Unternehmen mit einer höheren Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit, geringerer Fluktuation, höherer Bewerberattraktivität und weniger Kosten belohnt. So profitieren sowohl die Mitarbeiter als auch die Firma von den umgesetzten Maßnahmen.

Die vollständigen Ergebnisse der Studie finden Sie unter:
http://www.kununu.com/pressetexte/117/Flexibles+Arbeiten+beliebter+als+Firmenhandy%3A+Die+wichtigsten+Benefits+f%C3%BCr+Mitarbeiter

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Andreas Nau

Über den Autor

Andreas Nau

Andreas Nau ist einer der beiden Geschäftsführer und Mitbegründer der easySoft. GmbH. Als Vortragsredner inspiriert er Bildungsverantwortliche und berichtet in seinem Buch „WERTvoll in die Zukunft“ von seinen Erfahrungen als Unternehmer. Er ist fest davon überzeugt: Bildung ist der Schlüssel, der die Zukunft aufschließt.

Wer wir sind

1994 entstand easySoft aus der Idee, endlose Papierlisten für die Fortbildungs­planung von Pflegekräften zu digitalisieren. Bis heute kommen viele unserer Mitarbeiter aus dem Gesundheits­wesen und bringen ihre Perspektive bei unseren Lösungen für das Bildungs­management und die Personal­entwicklung ein.

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