Was macht gute Führung aus?
5. Oktober 2016 // gepostet in Personalentwicklung
Gute Führung ist auch eine Frage der Zeit. Wenn Sie genau darüber nachdenken: Wieviel Zeit in der Woche sehen Sie Ihren Chef? Oder falls Sie selbst eine Führungskraft sind: Wie oft haben Sie Zeit sich wirklich intensiv mit Ihren Mitarbeitern zu beschäftigen? Mitarbeiterführung wird avanciert immer mehr zu einer Art Nebenjob für Führungskräfte. Doch woran liegt das? Werden Führungskräfte heute immer mehr auf ihre fachlichen Ziele reduziert, statt Sie an den Zielen ihres Teams zu messen?
Leider wirkt sich diese Entwicklung negativ auf die Motivation Ihrer Mitarbeiter aus und damit auch auf die Produktivität des Unternehmens.
Doch leider hilft die bestausgebildetste Führungskraft nichts, wenn Sie keine Zeit hat, Ihre Kompetenzen einzusetzen. Die meisten Vorgesetzten müssen sich aktiv Freiräume schaffen, um überhaupt Führungsaufgaben übernehmen zu können.
Gerade am Anfang ist dies besonders wichtig, denn je mehr Zeit sie sich nehmen um mit Ihren Mitarbeitern über Ziele und Werte zu sprechen, desto selbstständiger und effektiver werden diese mit der Zeit an deren Erfüllung arbeiten. Dadurch nimmt auch der zeitliche Aufwand der Führungsaufgaben mit der Zeit ab, je eingespielter ihr Team ist.
Doch wie wollen Sie die Zeit dafür finden? Schließlich ist Ihr Arbeitstag bereits ausgebucht? Wir haben ein paar Tipps für Sie.
Meetingmarathons vermeiden
Führungskräfte haben oft einen von Meetings strukturierten Tag. Meist wird sogar das Mittagessen noch schnell genutzt, verschiedene Dinge zu klären. Der Gedanke: Je mehr Meetings man hat, desto wichtiger ist man“ scheint sich eingebürgert zu haben.
Doch nicht immer ist es wirklich essentiell, bei allen Besprechungen anwesend zu sein. Wie oft denken Sie bei einer Einladung: „Warum soll ich da dabei sein?“
Hier können Sie ansetzen. Prüfen Sie bewusst, welche Ihrer Meetings wirklich wichtig sind und Ihre Teilnahme benötigen. Sehen Sie sich an, an welchen Besprechungen Sie in den letzten Wochen teilgenommen haben und überlegen Sie, wie viele davon für Sie nicht nötig gewesen wären. Vielleicht weil Sie dort nichts beitragen konnten oder weil ein Nachträglicher Blick ins Protokoll ausgereicht hätte. So fällt es Ihnen auch leichter in Zukunft zu evaluieren, welche Meetings für Sie wichtig sind und welche Sie sich sparen können.
Schreiben Sie den einladenden einfach einen kurzen Hinweis, warum Sie nicht teilnehmen können. So vermeiden Sie Missverständnisse und sorgen dafür, dass es beim nächsten Mal gar nicht erst zu einer Einladung kommt.
Es wird Sie überraschen, wie viel Zeit Sie damit auf einmal wieder zur Verfügung haben.
Persönlichen Kontakt pflegen
Natürlich sind E-Mails eines der wichtigsten Kommunikationstools in der heutigen Arbeitswelt. Trotzdem ist es wichtig, den persönlichen Kontakt zu Ihren Mitarbeitern zu pflegen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, gehen Sie kurz in das Büro nebenan, und fragen Sie Ihren Mitarbeiter direkt. Oftmals sind kurze Fragestellungen in einem persönlichen Gespräch auch schneller und leichter zu klären. Außerdem haben Sie so die Gelegenheit sich besser kennenzulernen und Stärken und Schwächen Ihres Teams richtig einzuschätzen. So können Sie aufgaben leichter an die richtigen Personen delegieren.
Fördern und Fordern
Etwas zu erklären dauert immer länger als eine kurze Arbeitsanweisung zu geben. Und oftmals auch länger als es direkt selbst zu machen. Trotzdem gibt es immer noch Führungskräfte die der Meinung sind Ihre Angestellten dürften nicht „zu viel“ wissen. Doch diese Idee bringt keine Vorteile. Wenn Mitarbeiter das nötige Wissen und die Motivation haben selbstständig zu arbeiten und Sachverhalte zu hinterfragen, spart dies eine Menge Zeit und Ressourcen. Es führt zu engagierten, flexiblen und intelligent handelnden Mitarbeitern die qualitativ hochwertige Arbeit leisten und so das Unternehmen voranbringen.
Die große Schwierigkeit liegt also darin, in der täglichen Aufgaben und E-Mail-Flut regelmäßig Freiräume für Führungsaufgaben zu schaffen. Dies mag zwar immer wieder eine große Aufgabe sein, doch langfristig zahlt sich diese Investition durch motivierte Mitarbeiter, ein starkes Team, hochwertige Arbeit und eine niedrige Fluktuationsrate aus
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