Die meisten Unternehmen legen viel Wert auf eine gute Candidate Experience. So werden Zeit und Geld investiert, um diese immer weiter zu verbessern. Oft wird dabei aber übersehen, dass die eigene Technologie sich negativ auf die Bewerbererfahrungen auswirken kann. Der Report „How Candidate Experience is Transforming HR Technology“ von CareerBuilder in den USA hat sich diesem Thema gewidmet und fünf technologische Hürden identifiziert.

Sie verpassen interessante Kandidaten
Immerhin fast 40% der Jobsuchenden empfinden es als praktisch, einem Arbeitgeber ihre Kontaktdaten geben zu können um sich später zu bewerben, da Sie in dem Moment, in dem sie über das Angebot stolpern, keine Zeit haben.
Fast zwei Drittel aller Personalverantwortlichen nutzen jedoch bisher keine Tools, welche Ihnen helfen, Kandidaten zu erfassen, die nicht direkt auf eine Stellenanzeige reagieren. Nur ein Fünftel der Unternehmen haben ein verkürztes Bewerbungsformular, um dadurch Informationen über interessante Kandidaten zu erhalten, die zu einem späteren Zeitpunkt oder auf eine andere Stelle geeignet sein könnten.

Ehemalige Bewerber verlieren das Interesse
Den Kontakt zu interessanten Bewerbern zu unterhalten, die zwar abgelehnt wurden, aber später besser passen könnten, ist eine Herausforderung. Nur 38 Prozent aller befragten Personaler gaben an, Kandidaten in regelmäßigen Abständen immer wieder neu anzusprechen, um Sie über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Die Übrigen gaben an Talentpools mit Interessenten nicht weiter zu nutzen.
Bei den Jobsuchenden hingegeben gaben 42 Prozent an, Sie würden von Unternehmen, auch bei einer momentan nicht passenden Bewerbung, gerne weiterhin E-Mails mit neuen Stellenangeboten erhalten.

Bewerbungen sind nur über Desktops möglich
Die Datennutzung über mobile Geräte  ist in unserem Alltag angekommen. Daher setzen viele Kandidaten inzwischen voraus, dass die Jobsuche und die Bewerbung von jedem Gerät aus einfach möglich sein sollten. Fast die Hälfte der befragten HR-Profis bietet jedoch noch keinen mobileren Zugang zu Ihren Bewerberportalen an. Obwohl ein Drittel angeben, dass dies auch eine höhere Absprungrate begünstigt, glauben trotzdem nur 24% der Personalverantwortlichen dass mobile Bewerbungsmöglichkeiten auch einen Einfluss auf die Candidate Experience haben. Wenn jedoch bedacht wird, dass fast zwei Drittel der Jobsuchenden, die sich über ein mobiles Endgerät bewerben möchten, ihre Bewerbung bei fehlenden Möglichkeiten nicht über einen Desktopcomputer nachholen, sollte über die Möglichkeit der mobilen Optimierung nachgedacht werden.

Automatisierte Antworten
Automatisierte Antworten gehören inzwischen in vielen Unternehmen zum Standard bei eingegangenen Bewerbungen. Dies kommt bei potentiellen Kandidaten nicht besonders gut an. 60 Prozent erwarten eigentlich eine individuellere Kommunikation und fast 70% gaben sogar an, einen Anruf von dem betreffenden Recruiter zu erwarten. So könnten Sie auch eine engere Beziehung zu den interessierten Talenten aufbauen.

Komplizierte und langwierige Bewerbungsprozesse
Viele Unternehmen befürworten einen langen Bewerbungsprozess, da sie der Meinung sind, dies filtere weniger qualifizierte oder motivierte Bewerber direkt heraus. Das entbehrt natürlich nicht einer gewissen Logik. Jedoch verschreckt ein zu langer oder komplizierter Bewerbungsprozess auch vielversprechende Talente. Immerhin 60 Prozent aller Jobsuchenden gaben in der Umfrage an schon einmal eine Bewerbung wegen ihrer Länge oder Komplexität abgebrochen zu haben.
Die Studienergebnisse zeigen an diese Stelle Handlungsbedarf. Mehr als die Hälfte der Personalverantwortlichen gab an, ihr Bewerbungsprozess dauere länger als 20 Minuten. 29 Prozent der befragten Bewerber erklärten jedoch, ein solcher Prozess sollte nicht länger als 10 Minuten dauern und knapp 2 Drittel meinten, auf keinen Fall länger als 20 Minuten dafür aufwenden zu wollen.

Den kompletten Report finden Sie hier: http://careerbuildercommunications.com/pdf/hrtechreport.pdf

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Andreas Nau

Über den Autor

Andreas Nau

Andreas Nau ist einer der beiden Geschäftsführer und Mitbegründer der easySoft. GmbH. Als Vortragsredner inspiriert er Bildungsverantwortliche und berichtet in seinem Buch „WERTvoll in die Zukunft“ von seinen Erfahrungen als Unternehmer. Er ist fest davon überzeugt: Bildung ist der Schlüssel, der die Zukunft aufschließt.

Wer wir sind

1994 entstand easySoft aus der Idee, endlose Papierlisten für die Fortbildungs­planung von Pflegekräften zu digitalisieren. Bis heute kommen viele unserer Mitarbeiter aus dem Gesundheits­wesen und bringen ihre Perspektive bei unseren Lösungen für das Bildungs­management und die Personal­entwicklung ein.

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