Das neue Jahr hat begonnen und damit auch die Zeit der Mitarbeitergespräche. Die meisten Unternehmen führen ihre Mitarbeitergespräche zwischen Mitte November und Anfang Februar, passend zum Jahreswechsel. Doch damit diese Gespräche Mitarbeiter und Firma auch wirklich voranbringen und nicht nur ein weiteres Meeting sind, muss darauf geachtet werden, die wichtigsten Rahmenbedingungen einzuhalten. Wir haben für Sie die bedeutendsten Punkte aus allen Bereichen zusammengefasst.

Nutzen greifbar machen
Wenn Mitarbeitergespräche keine weiteren Maßnahmen nach sich ziehen, werden sie oft nicht mehr ernst genommen. Leiten Sie stets konkrete Handlungen ab, z. B. Fort- und Weiterbildungen für Ihre Mitarbeiter oder andere Maßnahmen zur weiteren Entwicklung oder Laufbahnplanung. So verhindern Sie, dass Mitarbeiter diese Gespräche als Zeitverschwendung ansehen.

Klare Leistungskriterien definieren
Erstellen Sie einen Katalog, in dem klar definiert ist, welche Fähigkeiten der Mitarbeiter auf der jeweiligen Position mitbringen sollte. Das kostet natürlich zuerst einmal viel Zeit, jedoch lohnt sich diese Investition. So sind Beurteilungen und Argumente für Mitarbeiter nachvollziehbar und jeder weiß genau, in welche Richtung er sich entwickeln muss, um den Ansprüchen an seine Stelle gerecht zu werden.

Die Gespräche als Teil eines Prozesses verstehen
Mitarbeiterbeurteilungen sind mehr als nur ein mehrstündiges Gespräch, das einmal im Jahr stattfindet. Daraus lässt sich keine passende und treffende Beurteilung erstellen. Solche Bewertungen sind ein immer weiterlaufender Prozess. Sie bestehen aus zeitnahem Feedback, Zielvereinbarungen, Wertschätzung und sollten sich über das ganze Jahr verteilen. So haben beide Seiten eine bessere Möglichkeit der Einschätzung und Nachvollziehbarkeit.

Gute Vorbereitung
Signalisieren Sie, dass Sie die Beurteilung ernst nehmen, indem Sie sich auf Mitarbeitergespräche gut vorbereiten, gemeinsam mit den Mitarbeitern Entwicklungspläne erstellen und alle Vorgänge für die Mitarbeiter transparent und nachvollziehbar gestalten.

Gewissenhafte Nachbereitung
Nicht nur die Mitarbeiter sollten Jahresgespräche nachbereiten, auch Vorgesetzte sollten sich dafür Zeit nehmen. Wie läuft die Zielumsetzung? Sind Fortschritte zu erkennen? Hat die Weiterbildung einen positiven Effekt? Hierfür eignen sich vor allem regelmäßige Gespräche, Feedbacks und Leistungsbeobachtungen.

Vorgesetztenbeurteilung
Nicht nur die Mitarbeiter sollten sich im Zuge des Mitarbeitergespräches einer Bewertung stellen müssen. Sie sollten auch die Möglichkeit bekommen, ihren Vorgesetzten zu beurteilen. Oftmals lässt sich aus dem Vergleich der Bewertungen feststellen, ob manche Probleme der Mitarbeiter mit Defiziten in den Führungsqualitäten der Teamleiter zusammenhängen. Dies kann helfen die Zusammenarbeit zu verbessern und offenere Gespräche zuzulassen.

Kompetenzen in der Gesprächsführung fördern
Lassen Sie Ihre Führungskräfte Seminare zum Thema Gesprächsführung belegen. Mitarbeitergespräche sind auf so vielen Ebenen besonders anspruchsvoll, dass ihr Ausgang durch die Art der Gesprächsführung beeinflusst werden kann.

Einbindung der Mitarbeiter
Je mehr sich Ihre Mitarbeiter in die Prozesse eingebunden fühlen und das Gefühl haben Einfluss nehmen zu können, z. B. auf Leistungskriterien oder Zielsetzungen. Desto ernst genommener fühlen sich diese und desto eher tragen sie auch Ihre Entscheidungen mit.

Zukunftsorientiert arbeiten
Konzentrieren Sie sich bei solchen Gesprächen darauf, was in Zukunft besser werden soll und nicht darauf, was in der Vergangenheit falsch gemacht wurde. So sind die Mitarbeiter motivierter und das Gespräche besteht aus konstruktiver Kritik. Auf diese Weise gehen Ihre Angestellten mit einem besseren Gefühl aus einem solchen Gespräch und haben konkrete Vorstellungen davon, was sie wie besser machen können.

Eine gute Methode, um Ihren Mitarbeitern bei der Entwicklung zu helfen, ist das kontinuierliche Performance Management. Hierbei fungieren Sie als Begleiter oder Coach bei der Entwicklung und starten damit einen stetigen Optimierungsprozess. Durch das direkte Feedback fällt es Ihren Mitarbeitern leichter, die erwarteten Leistungen zu erbringen und diese wissen so immer, wo sie gerade stehen. Das bringt Ihren Angestellten zusätzliche Sicherheit und motiviert Sie, da Sie direkte positive Reaktionen auf ihre Leistung erhalten können.

Wie werden Entwicklungsprozesse und Mitarbeitergespräche in Ihrem Unternehmen gehalten? Arbeiten Sie mit jährlichen Mitarbeitergesprächen, verteilen Sie viele Treffen über das ganze Jahr, arbeiten Sie nur mit Befragungsbögen oder verzichten ganz auf alle diese Maßnahmen? Verraten Sie es uns doch in den Kommentaren.

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    Andreas Nau

    Über den Autor

    Andreas Nau

    Andreas Nau ist einer der beiden Geschäftsführer und Mitbegründer der easySoft. GmbH. Als Vortragsredner inspiriert er Bildungsverantwortliche und berichtet in seinem Buch „WERTvoll in die Zukunft“ von seinen Erfahrungen als Unternehmer. Er ist fest davon überzeugt: Bildung ist der Schlüssel, der die Zukunft aufschließt.

    Wer wir sind

    1994 entstand easySoft aus der Idee, endlose Papierlisten für die Fortbildungs­planung von Pflegekräften zu digitalisieren. Bis heute kommen viele unserer Mitarbeiter aus dem Gesundheits­wesen und bringen ihre Perspektive bei unseren Lösungen für das Bildungs­management und die Personal­entwicklung ein.

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