Das Konzept des lebenslangen Lernens hat sich bereits in unserer Gesellschaft etabliert. Gerade bei der zunehmenden Digitalisierung verändert sich die Welt so schnell, dass gestern gelerntes bereits morgen veraltet sein kann. Dagegen hilft es, wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter beständig weiterbilden – was viele inzwischen auch tun.

Die beliebteste Methode sind hierbei, laut einer Umfrage vom Branchenverband Bitcom, externe Seminare. Immerhin 43 Prozent der Unternehmen greifen auf diese Möglichkeit zurück. Knapp 40 Prozent laden außerdem immer wieder externe Referenten ein, um die Fortbildung in ihrem Haus stattfinden zu lassen. Im Bereich der digitalen Bildung sind webbasierte Lernprogramme mit 36 Prozent die am häufigsten genutzte Lösung. Rund ein Viertel der Unternehmen nutzt aber auch auf dem Rechner installierte Lernprogramme und 12 Prozent setzen auf interaktive Videos.

Doch trotz dieses Engagements sind starke regionale Unterschiede in der Weiterbildungsbereitschaft zu erkennen, wie eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt. Im Durchschnitt liegt die Weiterbildungsquote in Deutschland bei 12,3 Prozent. Das heißt, mehr als fünf Millionen Deutsche bilden sich neben dem Beruf weiter. Spitzenreiter unter den Bundesländern sind dabei Baden-Württemberg mit 14,8 Prozent und Hessen mit 14,6 Prozent fleißiger Lernender. Schlusslicht unter den Bundesländern bilden Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und das Saarland. Hier drücken nur 10,4 Prozent der Beschäftigten die Schulbank. Dieses Ergebnis ist allerdings nicht nur auf Unterschiede in sozialen oder wirtschaftlichen Strukturen zurückzuführen, sondern genauso auf andere Dinge, wie beispielsweise die Qualität des Angebots.

Doch warum besuchen so viele Beschäftigte Weiterbildungen? Was sind ihre Ziele dabei? Forsa befragte rund tausend Menschen zu ihren Erfahrungen mit Weiterbildung, um dies herauszufinden. Dabei gaben 80 Prozent an, nun mehr Sicherheit und Kompetenz für Ihre Aufgaben erreicht zu haben. 60 Prozent fühlen sich außerdem insgesamt zufriedener. Außerdem meint die Hälfte der Befragten, dadurch mehr Anerkennung durch ihren Arbeitgeber und Kollegen zu erfahren. Aber direkt messbare Vorteile wurden ebenso genannt. So meinten 45 Prozent durch ihre Weiterbildung einen direkten Aufstieg in eine höhere Position oder zumindest einen größeren Verantwortungsbereich erhalten zu haben und jeder Dritte gab an von einer Gehaltserhöhung profitiert zu haben. Viele Teilnehmer rechnen sich aber auch gar keinen direkt messbaren Vorteil aus, sondern wollen einfach nur Wissenslücken schließen oder sich persönlich weiterentwickeln.

Sagen Sie Ihre Meinung

What do you think of this post?
  • Freudig (0)
  • Erstaunt (0)
  • Ärgerlich (0)
  • Amüsiert (0)

Kommentar verfassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Andreas Nau

Über den Autor

Andreas Nau

Andreas Nau ist einer der beiden Geschäftsführer und Mitbegründer der easySoft. GmbH. Als Vortragsredner inspiriert er Bildungsverantwortliche und berichtet in seinem Buch „WERTvoll in die Zukunft“ von seinen Erfahrungen als Unternehmer. Er ist fest davon überzeugt: Bildung ist der Schlüssel, der die Zukunft aufschließt.

Wer wir sind

1994 entstand easySoft aus der Idee, endlose Papierlisten für die Fortbildungs­planung von Pflegekräften zu digitalisieren. Bis heute kommen viele unserer Mitarbeiter aus dem Gesundheits­wesen und bringen ihre Perspektive bei unseren Lösungen für das Bildungs­management und die Personal­entwicklung ein.

Unsere Themenwelten

Das könnte Sie interessieren:

⏱ 4 Minuten

Generalistische Examensprüfung in der Pflege: Darauf müssen Pflegeschulen achten

Die ersten Abschlussprüfungen der generalistischen Pflegeausbildung stehen bald an. Doch nicht nur für die Auszubildenden wird es ernst, auch die Prüfer und Praxisanleiter müssen sich (…)

Gruppenbild von sechs Pflegefachkräften
⏱ 4 Minuten

Personalbemessung Pflege: Vollzeitäquivalent & Personalschlüssel berechnen (Excel-Rechner)

Spätestens mit dem Inkrafttreten der neuen Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege werden sie für viele Pflegeheime wichtig: Die Vollzeitäquivalente. Dieser Wert gibt die tatsächliche Arbeitskapazität (…)

Beliebte Artikel

Pflegekraft stützt ältere Person mit Rollator
⏱ 3 Minuten

Personalbemessung Pflege 2023: Was genau kommt auf Pflegeheime zu?

Zum 1. Juli 2023 tritt sie in Kraft: die neue Vorgabe zur Personalbemessung in der Pflege – kurz PeBeM. Jede vollstationäre Pflegeeinrichtung muss dann den (…)

Gruppenbild von sechs Pflegefachkräften
⏱ 4 Minuten

Personalbemessung Pflege: Vollzeitäquivalent & Personalschlüssel berechnen (Excel-Rechner)

Spätestens mit dem Inkrafttreten der neuen Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege werden sie für viele Pflegeheime wichtig: Die Vollzeitäquivalente. Dieser Wert gibt die tatsächliche Arbeitskapazität (…)

⏱ 4 Minuten

Generalistische Examensprüfung in der Pflege: Darauf müssen Pflegeschulen achten

Die ersten Abschlussprüfungen der generalistischen Pflegeausbildung stehen bald an. Doch nicht nur für die Auszubildenden wird es ernst, auch die Prüfer und Praxisanleiter müssen sich (…)

⏱ 4 Minuten

Pflegestudie 2022: Mit Babyboomern wartet Mammutaufgabe

Dass die zunehmende Alterung der deutschen Bevölkerung besonders für die Pflege eine immense Herausforderung darstellt, ist bekannt. Einen genauen Blick auf das Problem hat jüngst (…)

Zwei Mitarbeiter von easySoft bilden sich bei gemeinsamem Workshop weiter
⏱ 5 Minuten

Mitarbeiter motivieren: Weiterbildungen helfen

Früher reichten das Fachwissen einer Ausbildung für ein ganzes Berufsleben aus. Inzwischen entwickeln sich berufliche Inhalte in Rekordtempo weiter, sodass selbst akademisches Wissen oft schon (…)

Beiträge finden

Stichwörter

Ausbildung in der Pflege Bewerbungsprozess Digitalisierung Employer Branding Fachkräftemangel Fort-/Weiterbildung Führung Gesetzliche Vorgaben Gesundheitswesen IT-Sicherheit lebenslanges Lernen Mitarbeitergespräche Onboarding Pflegeberufegesetz Pflegeheime Stellenanzeigen Wissensmanagement Work-Life-Blend