Flexible Arbeitszeiten – ein Gedanke viele Modelle
17. Januar 2017 // gepostet in Personalentwicklung
Die Wunschliste von Arbeitnehmern, was sie von ihrem Traumjob erwarten, hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Stand noch vor 10 Jahren ein hohes Gehalt ganz oben auf der Liste, wird heute wesentlich mehr Wert auf ein angenehmes Arbeitsumfeld gelegt. Das Thema flexible Arbeitszeiten erhält dabei immer mehr Gewicht. Der klassische nine-to-five Job hat aus Sicht der meisten Arbeitnehmer ausgedient. Sie möchten im Alltag flexibel sein und ihre Arbeitszeit so einteilen, dass sie nicht für jeden Termin Urlaub nehmen müssen. Außerdem wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer wichtiger.
Für Angestellte aber auch Arbeitgeber bleibt jedoch immer die Frage: Welche der vielen Möglichkeiten und Modelle ist das Richtige? Wir haben Ihnen eine Übersicht über die gängigsten Modelle zusammengestellt.
Schichtarbeit
Es mag einem seltsam vorkommen, da Beginn und Ende einer Schicht stets stark geregelt sind und Schichtarbeit eher unbeliebt ist, aber sie gehört zu den flexiblen Arbeitszeitmodellen. Die Schichten können sich dabei in einem z. B. wöchentlichen Abstand ändern, sie können aber ebenso für einen längeren Zeitraum bestehen bleiben. Für die gute Vereinbarkeit mit der Familie ist vor allem das Dreischicht-System jedoch keine gute Idee, weil die ständigen Wechsel und die Nachtschichten oft einen gegenläufigen Rhythmus zu den anderen Familienmitgliedern bedingen.
Home-Office
Die Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten, ist bei vielen Arbeitnehmern besonders beliebt. Solche Regelungen werden oft individuell mit dem Arbeitgeber abgesprochen und sind meist Mischformen, in denen einen Teil der Woche im Büro und einen Teil der Woche daheim gearbeitet wird. Für Arbeitnehmer bedeutet dies natürlich die größtmögliche Flexibilität, allerdings muss sich der Arbeitgeber darauf verlassen können, dass die Mitarbeiter zu Hause einen ruhigen Ort haben, an dem sie den vielen zusätzlichen Ablenkungen ausweichen können und genauso produktiv sind wie im Büro.
Teilzeitarbeit
Wenn der Arbeitnehmer die Möglichkeit hat, seine Teilzeitarbeit flexibel über die Woche zu verteilen, kann Teilzeitarbeit zu den flexiblen Arbeitszeiten gehören. So kann der Arbeitnehmer selbst entscheiden, wie viel er an welchen Tagen arbeitet. Für die Mitarbeiter bedeutet dies sehr viele Freiheiten. Auf der anderen Seite muss alles sehr gut organisiert sein, damit stets klar ist, welcher Mitarbeiter wann anwesend ist.
Jobsharing
Bei dieser Variante wird ein Arbeitsplatz meist unter zwei, manchmal sogar unter mehr Mitarbeitern aufgeteilt. Die genaue Abstimmung können die Mitarbeiter in der Regel untereinander individuell absprechen. Dafür braucht es allerdings das richtige Team und ständige Absprachen, die zu 100 Prozent eingehalten werden. Nur wenn sich die betreffenden Personen ständig über Projekte und aktuelle Fortschritte informieren funktioniert dieses System.
Vertrauensarbeitszeit
Hier ist der Name Programm. Es gibt keine Zeiterfassung und Mitarbeiter teilen sich ihre Arbeitszeit so ein, dass Sie ihre Aufgaben rechtzeitig fertigstellen. Hier müssen vor allem Ziele und Aufgaben konkret festgelegt sein, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Natürlich muss sich der Arbeitgeber dann darauf verlassen können, dass diese eingehalten werden. Die Mitarbeiter haben dafür die Möglichkeit sehr flexibel und eigenständig zu arbeiten.
Gleitzeit
Hier können die Mitarbeiter ebenfalls selbst über ihre Zeiten bestimmt, jedoch nur in einem gewissen Maße. Der Arbeitgeber legt in der Regel ein Zeitfenster fest, in dem Präsenzpflicht besteht. Die sogenannte Kernarbeitszeit. Zudem gibt es eine Rahmenarbeitszeit, die bestimmt, wann der Mitarbeiter frühestens beginnen oder spätestens seinen Arbeitstag beenden darf.
Zu welchen Zeiten der Arbeitnehmer dann genau gearbeitet hat, wird in einem Zeitkonto festgehalten. Wer also mehr arbeitet sammelt Überstunden und kann diese dann durch Geld oder Freizeitausgleich vergütet bekommen. Zumeist gibt es für ein solches Konto eine Begrenzung, wie viele Stunden maximal angesammelt werden können.
Langzeitarbeitszeitkonto
Auf einem Langzeitarbeitskonto können Mitarbeiter über viele Jahre alle ihre Überstunden sammeln oder eben Minusstunden machen. Wer viel arbeitet kann somit zum Beispiel über mehrere Jahre immer Stunden aufbauen und dann möglicherweise mehrere Monate Auszeit nehmen oder früher in Rente gehen, um diese Stunden abzubauen. Bei diesen Zeitkonten gibt es logischerweise dann kein Limit nach oben.
Viele Firmen bieten oft auch eine Mischung bzw. mehrere Formen der flexiblen Arbeitszeit an. Welches Modell sich für welches Unternehmen oder welchen Arbeitnehmer am besten eignet, muss in jedem Fall neu entscheiden werden.
Welche Arten werden in Ihrem Unternehmen angeboten? Ich freue mich über Ihre Antworten in den Kommentaren.
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