In den letzten Jahren ist der Pflegebereich aufgrund des demografischen Wandels und des steigenden Bedarfs an qualifizierten Pflegekräften immer mehr unter Druck geraten. Um den Herausforderungen im Gesundheitssystem besser zu begegnen, hat das Bundeskabinett das Pflegefachassistenzgesetz beschlossen.

Dieses Gesetz strukturiert die Pflegehilfe- und Pflegeassistenzausbildungen neu und sorgt für eine bundesweite Vereinheitlichung. Aber was genau bedeutet das?

Was ist das neue Pflegefachassistenzgesetz?

Das Pflegefachassistenzgesetz soll die 27 verschiedenen, bisher landesrechtlich geregelten Pflegehilfe- und Pflegefachassistenzausbildungen durch eine bundeseinheitliche Ausbildung ersetzen. Diese neue Ausbildung führt zum Berufsabschluss „Pflegefachassistent“ und ermöglicht den Auszubildenden, in verschiedenen Bereichen der Pflege tätig zu werden – darunter die stationäre Langzeitpflege, ambulante Pflege und stationäre Akutpflege.

Ziel dieser Reform ist es, Pflegefachassistenten breiter einsetzbar und den Beruf attraktiver zu machen. Insbesondere eine angemessene Ausbildungsvergütung und verbesserte Karriereperspektiven sollen dazu beitragen.

Wie lange dauert die neue Pflegefachassistenzausbildung?

Die Ausbildungsdauer für die Pflegefachassistenz beträgt 18 Monate in Vollzeit. Die Dauer ist jedoch nicht unumstritten: So betonte Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, dass eine 24-monatige Ausbildungszeit notwendig sei, um die theoretischen und praktischen Kompetenzen für eine hochwertige Berufsassistenz zu entwickeln. Vogler hatte zudem einen Schulabschluss als zwingende Voraussetzung gefordert, um den Beruf auszuüben.

Für Personen mit Berufserfahrung oder anderen Qualifikationen gibt es die Möglichkeit, die Ausbildungszeit auf 12 Monate zu verkürzen. Ein Hauptschulabschluss bleibt in der Regel Voraussetzung, jedoch gibt es Ausnahmen, wenn die Pflegeschule eine positive Prognose für den erfolgreichen Abschluss stellt.

Warum die Generalisierung?

Das Pflegefachassistenzgesetz soll laut dem Bundesministerium mehrere Vorteile bieten. Erstens sorge es dafür, dass Pflegefachassistenten vielseitiger und flexibler in ihrer Arbeit eingesetzt werden könnten. Sie erwerben fundiertes Wissen in verschiedenen pflegerischen Bereichen – von der Altenpflege über die Krankenpflege bis hin zur Kinderkrankenpflege. Dadurch könnten sie flexibel in unterschiedlichen Einrichtungen tätig sein, was sowohl für die Fachkräfte als auch für die Arbeitgeber von Vorteil wäre.

Zweitens vereinfache die Generalisierung der Ausbildung die Ausbildungslandschaft. Anstelle von zahlreichen unterschiedlichen Ausbildungsformen der einzelnen Länder tritt eine einheitliche Regelung, die bundesweit gilt.

Des Weiteren sollen sowohl die Auszubildenden selbst, als auch ihre späteren Arbeitgeber von höherer Flexibilität profitieren. Bisher mussten sich Auszubildende früh auf einen speziellen Bereich festlegen. Mit dem neuen Modell erhalten sie eine breitere Grundausbildung und können sich später spezialisieren. Die Hoffnung: Auf diese Weise sind die neuen Fachkräfte flexibler einsetzbar und können bei Personalengpässen einfacher unterstützen.

Herausforderungen des neuen Gesetzes

Natürlich bringt die Einführung einer generalisierten Pflegefachassistenzausbildung auch Herausforderungen mit sich. Die Umstellung der Ausbildungsinhalte und -strukturen erfordert Zeit und Ressourcen. Ausbildende müssen sich auf neue Inhalte einstellen und auch die Praxis muss sich anpassen. Zudem muss gewährleistet werden, dass trotz der Generalisierung das spezifische Fachwissen in den einzelnen Pflegebereichen nicht verloren geht. Hier sind eine gezielte Weiterbildung und Spezialisierung nach der Grundausbildung entscheidend.

Was müssen Sie jetzt beachten?

Besonders wichtig ist die Finanzierung: Die Finanzierung erfolgt nach dem Modell des Pflegeberufegesetzes über einen Ausgleichsfonds, der ab dem 1. Januar 2025 vorbereitet wird. Dieser stellt sicher, dass die Ausbildungskosten gedeckt werden und somit möglichst viele junge Menschen diesen Beruf ergreifen können. Mit dem neuen Gesetz haben die Auszubildenden zudem Anspruch auf eine angemessene Ausbildungsvergütung. Die genaue Höhe ist allerdings bisher nicht bekannt.

Des weiteren müssen Pflegeschulen ihre Lehrpläne und Strukturen an die neuen Vorgaben anpassen, um die Generalisierung der Pflegefachassistenzausbildung umzusetzen.

Wir unterstützen Sie dabei

Überlassen Sie uns den Verwaltungsaufwand, damit Ihnen Zeit für die pädagogische Gestaltung der neuen Pflegeassistenzausbildungen und Ihre Azubis bleibt. Unsere Software bündelt alle Daten an einem Ort, nimmt Ihnen Fleißaufgaben ab und sorgt für merkliche Entlastung im Arbeitsalltag.

Unter anderem diese Vorteile dürfen Sie durch den Einsatz von easySoft beim Ausbildungsmanagement erwarten:

  • Stundenplanung leicht gemacht: Erledigen Sie die Stundenplanung per Drag & Drop und behalten Sie immer im Blick, welche Lernfelder noch fehlen.
  • Fehlzeiten zuverlässig erfassen: Erkennen Sie Fehlzeiten frühzeitig und erhalten Sie automatische Benachrichtigungen bei kritischen Abweichungen.
  • Azubis & Lehrkräfte auf dem Smartphone erreichen: Mit unserer App bleiben alle Beteiligten jederzeit und überall in Kontakt.

Mehr über unser Angebot für das Ausbildungsmanagement erfahren Sie unter easysoft.de/ausbildungsmanagement.

Sagen Sie Ihre Meinung

What do you think of this post?
  • Amüsiert (1)
  • Freudig (0)
  • Erstaunt (0)
  • Ärgerlich (0)

Kommentar verfassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Matthias Jörke

Über den Autor

Matthias Jörke

Matthias Jörke startete seine berufliche Laufbahn als examinierter Altenpfleger und gab sein Fachwissen später als Pflegeschulleiter weiter. Heute berät er für easySoft Pflegeeinrichtungen rund um das Thema Ausbildungsmanagement.

Wer wir sind

1994 entstand easySoft aus der Idee, endlose Papierlisten für die Fortbildungs­planung von Pflegekräften zu digitalisieren. Bis heute kommen viele unserer Mitarbeiter aus dem Gesundheits­wesen und bringen ihre Perspektive bei unseren Lösungen für das Bildungs­management und die Personal­entwicklung ein.

Unsere Themenwelten

Das könnte Sie interessieren:

Eine Community Health Nurse sitzt bei einem Beratungsgespräch im Wohnzimmer eine älteren Ehepaars.
⏱ 3 Minuten

Community Health Nurses in Deutschland

Deutschland steht vor signifikanten Herausforderungen im Gesundheitswesen, darunter demografischer Wandel, zunehmende chronische Erkrankungen und ein Mangel an Gesundheitspersonal. Eine mögliche Antwort auf diese Herausforderungen ist (…)

⏱ 2 Minuten

Fehlzeiten in der Pflegeausbildung: Zahlt sich volle Transparenz aus?

Wohl jeder Pflegepädagoge und Praxisanleiter musste sich bereits mit diesem Thema beschäftigen: den Fehlzeiten seiner Auszubildenden. Entweder erreichen diese ein besorgniserregendes Level oder die Pflegenachwuchskräfte (…)

Beliebte Artikel

Pflegekraft stützt ältere Person mit Rollator
⏱ 3 Minuten

Personalbemessung Pflege 2023: Was genau kommt auf Pflegeheime zu?

Zum 1. Juli 2023 tritt sie in Kraft: die neue Vorgabe zur Personalbemessung in der Pflege – kurz PeBeM. Jede vollstationäre Pflegeeinrichtung muss dann den (…)

⏱ 4 Minuten

Generalistische Examensprüfung in der Pflege: Darauf müssen Pflegeschulen achten

Die ersten Abschlussprüfungen der generalistischen Pflegeausbildung stehen bald an. Doch nicht nur für die Auszubildenden wird es ernst, auch die Prüfer und Praxisanleiter müssen sich (…)

Gruppenbild von sechs Pflegefachkräften
⏱ 4 Minuten

Personalbemessung Pflege: Vollzeitäquivalent & Personalschlüssel berechnen (Excel-Rechner)

Spätestens mit dem Inkrafttreten der neuen Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege werden sie für viele Pflegeheime wichtig: Die Vollzeitäquivalente. Dieser Wert gibt die tatsächliche Arbeitskapazität (…)

⏱ 4 Minuten

Pflegestudie 2022: Mit Babyboomern wartet Mammutaufgabe

Dass die zunehmende Alterung der deutschen Bevölkerung besonders für die Pflege eine immense Herausforderung darstellt, ist bekannt. Einen genauen Blick auf das Problem hat jüngst (…)

⏱ 2 Minuten

Fehlzeiten in der Pflegeausbildung: Zahlt sich volle Transparenz aus?

Wohl jeder Pflegepädagoge und Praxisanleiter musste sich bereits mit diesem Thema beschäftigen: den Fehlzeiten seiner Auszubildenden. Entweder erreichen diese ein besorgniserregendes Level oder die Pflegenachwuchskräfte (…)

Beiträge finden

Stichwörter

Ausbildung in der Pflege Bewerbungsprozess Digitalisierung Employer Branding Fachkräftemangel Fort-/Weiterbildung Führung Gesetzliche Vorgaben Gesundheitswesen lebenslanges Lernen Mitarbeitergespräche Onboarding Pflegeberufegesetz Pflegeheime Stellenanzeigen Wissensmanagement