Der Fachkräftemangel greift immer weiter um sich. Um weiterhin die besten Mitarbeiter zu finden und qualifizierte Fachkräfte im Unternehmen zu halten, ist eine ansprechende Arbeitgebermarke und ein Ruf als hervorragender Arbeitgeber unerlässlich. Doch um ein erfolgreiches Employer Branding zu gestalten, müssen Sie sich zuallererst klar vor Augen führen, wo die Stärken in Ihrem Unternehmen liegen.

Zunächst ermitteln Sie dafür den aktuellen Stand. Was hebt Ihr Unternehmen von anderen ab? Was können Sie besonders gut? Wer ist Ihre Zielgruppe und worauf legen diese Personen besonders wert? Welche Werte machen Ihr Unternehmen aus? Versuchen Sie unvoreingenommen zu bleiben oder holen Sie sich gar Hilfe von außen, denn Sie müssen sich auf jeden Fall ehrlich Ihre Defizite eingestehen. Bei einer umfangreichen Analyse sollten Sie auf alles zurückgreifen, was Ihnen Informationen bieten kann. Ob Geschäfts- oder Sozialbericht, Umfragen unter den Mitarbeitern oder gemeinsame Workshops und Brainstormings, versuchen Sie Ihr Unternehmen von allen Seiten und aus jedem Blickwinkel sorgsam zu betrachten. Daraus können Sie ein erfolgreiches Employer Branding ableiten.

Beschäftigen Sie sich der Reihe nach mit:

  • Ihren Unternehmenskennzahlen: Wie sieht die aktuelle wirtschaftliche Lage aus? Wie haben sich Mitarbeiterzahl und -qualifizierung entwickelt? Wie steht es um die Historie des Unternehmens und wie sieht die Zukunftsprognose aus.
  • Ihren Unternehmenswerten, -vision und -zielen: Machen Sie sich bewusst, welche zentralen Werte Sie mit Ihrem Unternehmen vertreten wollen, denn diese Werte spielen eine Schlüsselrolle in Ihrer kompletten Ausrichtung. Leiten Sie daraus eine Unternehmensvision und -ziele ab. Achten Sie darauf nicht nur kurzfristige Ziele zu setzen, sondern schaffen Sie eine konkrete Vision davon, wo Sie in dreißig Jahren mit Ihrem Unternehmen stehen wollen. Hilfe bietet dabei z. B. der Workshop WERTvoll in die Zukunft – für Unternehmer und Führungskräfte von Andreas Nau
    versuchen Sie auch Strategien zu entwerfen, wie Sie diese Vision erreichen können.
  • Ihrer Organisationsstruktur: Wie ist Ihr Unternehmen aufgebaut? Haben Sie eher flache Hierarchien oder werden bei Ihnen die Aufgaben strikt von oben nach unten weiter verteilt? Wie sehen Ihre Arbeitsprozesse aus? Wie läuft die interne Kommunikation im Unternehmen und über welche Kanäle? Und wie läuft diese Kommunikation ab? Eher formal oder informal?
  • Ihren Produkten: Welche Produkte und Dienstleistungen bieten Sie Ihren Kunden momentan an? Und inwiefern möchten Sie dieses Repertoire in nächster Zeit erweitern? In welcher Branche sind Sie tätig? Haben Sie sich spezialisiert oder sind eher ein Generalist? Sind Ihre Produkte erklärungsbedürftig oder leicht verständlich? Wie populär, innovativ, exklusiv, hochpreisig oder ausgefallen sind Sie?
  • Den äußeren Umständen: Arbeitgeberattraktivität wird auch von äußeren Einflüssen beeinflusst. Standort, Anbindung an das Straßennetz und die öffentlichen Verkehrsmittel, wirtschaftliche Gesamtlage oder aktuelle Trends. Sie sollten also auch externe Faktoren mit in die Analyse einbeziehen.

Dieser Prozess ist zunächst natürlich ein großer Kraftakt, der viel Arbeitsaufwand mit sich bringt und in den Sie Zeit investieren müssen. Das Ergebnis jedoch lohnt sich in jeder Hinsicht. Nicht nur, dass Sie Mitarbeiter durch eine eindeutige und gelebte Firmenphilosophie und -werte leichter halten, da sich diese besser mit ihrem Arbeitgeber identifizieren. Neue Fachkräfte werden außerdem eher auf Sie aufmerksam und Sie heben sich von anderen Unternehmen positiv ab. Je attraktiver Ihre Arbeitgebermarke, also Ihr Employer Branding, desto mehr Bewerbungen gehen ein. Die Zeit und das Geld, die Sie dadurch und durch die erhöhte Mitarbeiterbindung sparen, machen die vorangegangene Arbeit mehr als wett.

Sagen Sie Ihre Meinung

What do you think of this post?
  • Freudig (0)
  • Erstaunt (0)
  • Ärgerlich (0)
  • Amüsiert (0)

Kommentar verfassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Andreas Nau

Über den Autor

Andreas Nau

Andreas Nau ist einer der beiden Geschäftsführer und Mitbegründer der easySoft. GmbH. Als Vortragsredner inspiriert er Bildungsverantwortliche und berichtet in seinem Buch „WERTvoll in die Zukunft“ von seinen Erfahrungen als Unternehmer. Er ist fest davon überzeugt: Bildung ist der Schlüssel, der die Zukunft aufschließt.

Wer wir sind

1994 entstand easySoft aus der Idee, endlose Papierlisten für die Fortbildungs­planung von Pflegekräften zu digitalisieren. Bis heute kommen viele unserer Mitarbeiter aus dem Gesundheits­wesen und bringen ihre Perspektive bei unseren Lösungen für das Bildungs­management und die Personal­entwicklung ein.

Unsere Themenwelten

Das könnte Sie interessieren:

⏱ 4 Minuten

Generalistische Examensprüfung in der Pflege: Darauf müssen Pflegeschulen achten

Die ersten Abschlussprüfungen der generalistischen Pflegeausbildung stehen bald an. Doch nicht nur für die Auszubildenden wird es ernst, auch die Prüfer und Praxisanleiter müssen sich (…)

Gruppenbild von sechs Pflegefachkräften
⏱ 4 Minuten

Personalbemessung Pflege: Vollzeitäquivalent & Personalschlüssel berechnen (Excel-Rechner)

Spätestens mit dem Inkrafttreten der neuen Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege werden sie für viele Pflegeheime wichtig: Die Vollzeitäquivalente. Dieser Wert gibt die tatsächliche Arbeitskapazität (…)

Beliebte Artikel

Pflegekraft stützt ältere Person mit Rollator
⏱ 3 Minuten

Personalbemessung Pflege 2023: Was genau kommt auf Pflegeheime zu?

Zum 1. Juli 2023 tritt sie in Kraft: die neue Vorgabe zur Personalbemessung in der Pflege – kurz PeBeM. Jede vollstationäre Pflegeeinrichtung muss dann den (…)

Gruppenbild von sechs Pflegefachkräften
⏱ 4 Minuten

Personalbemessung Pflege: Vollzeitäquivalent & Personalschlüssel berechnen (Excel-Rechner)

Spätestens mit dem Inkrafttreten der neuen Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege werden sie für viele Pflegeheime wichtig: Die Vollzeitäquivalente. Dieser Wert gibt die tatsächliche Arbeitskapazität (…)

⏱ 4 Minuten

Generalistische Examensprüfung in der Pflege: Darauf müssen Pflegeschulen achten

Die ersten Abschlussprüfungen der generalistischen Pflegeausbildung stehen bald an. Doch nicht nur für die Auszubildenden wird es ernst, auch die Prüfer und Praxisanleiter müssen sich (…)

⏱ 4 Minuten

Pflegestudie 2022: Mit Babyboomern wartet Mammutaufgabe

Dass die zunehmende Alterung der deutschen Bevölkerung besonders für die Pflege eine immense Herausforderung darstellt, ist bekannt. Einen genauen Blick auf das Problem hat jüngst (…)

Zwei Mitarbeiter von easySoft bilden sich bei gemeinsamem Workshop weiter
⏱ 5 Minuten

Mitarbeiter motivieren: Weiterbildungen helfen

Früher reichten das Fachwissen einer Ausbildung für ein ganzes Berufsleben aus. Inzwischen entwickeln sich berufliche Inhalte in Rekordtempo weiter, sodass selbst akademisches Wissen oft schon (…)

Beiträge finden

Stichwörter

Ausbildung in der Pflege Bewerbungsprozess Digitalisierung Employer Branding Fachkräftemangel Fort-/Weiterbildung Führung Gesetzliche Vorgaben Gesundheitswesen IT-Sicherheit lebenslanges Lernen Mitarbeitergespräche Onboarding Pflegeberufegesetz Pflegeheime Stellenanzeigen Wissensmanagement Work-Life-Blend