Der Fachkräftemangel zeigt negative Auswirkungen auf die Produktivität
30. Juli 2015 // gepostet in Personalentwicklung
Eine Studie der ManpowerGroup vom ersten Quartal 2015 zeigt, dass der Fachkräftemangel die Wirtschaft weiter beschäftigt. Mehr als 40.000 Personalverantwortliche in 42 Ländern wurden befragt. Die Ergebnisse haben wir Ihnen hier zusammengefasst.
Die Studie bestätigt den Trend der letzten Jahre: Immer mehr Unternehmen haben weltweit Probleme Ihre offenen Stellen mit passenden Bewerbern zu besetzen. Im Vergleich zum letzten Jahr ist der Anteil wieder um 2% auf jetzt schon 38% gestiegen. Vor allem in Peru und Japan, scheinen qualifizierte Bewerber Mangelware zu sein. Hier liegt der Anteil der nicht zu besetzenden Stellen bei 68% bzw. sogar 83%. Lediglich Irland scheint sich im Moment noch keine großen Sorgen machen zu müssen. Hier lag der Schnitt noch bei 11%. In Deutschland dagegen ist der Fachkräftemangel inzwischen nicht nur auf dem Papier angekommen. 46% der befragten Personalverantwortlichen gaben an bereits Probleme beim Besetzen Ihrer Stellen zu haben. Das ist ein Anstieg von 6% zum Vorjahr.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Am meisten bemängeln Unternehmen das Ausbleiben von Bewerbungen und mangelnde Fachkenntnisse. Aber auch fehlende Erfahrung und nicht ausreichende soziale Kompetenzen werden genannt.
Dringend gesucht werden dagegen vor allem Facharbeiter und Handwerker. Aber auch IT-Fachkräfte, Techniker und Manager sind heute nicht mehr einfach zu finden. Da nun auch noch die geburtenstarke Generation der „Babyboomer“ vor dem Ruhestand steht, gilt es Maßnahmen und Programme zu entwickeln, die der drohenden Lücke entgegenwirken.
Vor allem da die offenen Stellen nicht nur Auswirkungen auf die Personalplanung zeigen. Bei jedem zweiten Unternehmen führte der Personalmangel sogar dazu, dass sie Aufträge ablehnen mussten. Ebenso wurden generelle negative Auswirkungen auf die Kundenbeziehungen bemängelt. Aber auch innerhalb der Unternehmen sind die Auswirkungen des Fachkräftemangels inzwischen deutlich zu spüren: So sinken Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit aber auch Mitarbeiterloyalität und Arbeitsmoral erheblich. Auch die Mitarbeiterfluktuation steigt in Verbindung mit dem Fachkräftemangel merklich an.
Die Vorbeugungsmethoden der Unternehmen sind vielfältig. Die meisten setzen auf neue HR Maßnahmen. Allen voran die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter. So kann durch die interne Entwicklung dem Trend frühzeitig entgegengewirkt werden. Aber auch der Einsatz neuer Recruitingmethoden sowie zusätzliche Benefits oder höhere Einstiegsgehälter werden als Instrument gegen den Fachkräftemangel eingesetzt. Mehr als ein Fünftel der Unternehmen versuchen zudem den Kreis bei der Mitarbeitersuche auszuweiten. So versucht man nun über Bewerber außerhalb der unmittelbaren Region, junge Zielgruppen oder gar Bewerber, die die erforderlichen Kenntnisse noch gar nicht besitzen, aber potentiell entwickeln können den Kandidatenpool zu erweitern. Zu guter Letzt wird versucht Kandidaten über alternative Arbeitsmodelle anzulocken und an das Unternehmen zu binden.
Ob und wie gut die verschiedenen Strategien dem Fachkräftemangel zuvorzukommen aufgehen werden, wird sich jedoch erst in den nächsten Jahren zeigen.
Die vollständigen Studienergebnisse finden Sie hier: https://www.manpower.de/fileadmin/user_upload/2015_06_22_MPG_TalentShortageSurvey_Broschuere_Deutschland_8Seiten.pdf
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