In Deutschland bietet die Mehrheit der Unternehmen Ausbildungsstellen an. Doch vor allem für kleinere Betriebe wird es immer schwieriger, für diese Stellen passende Bewerber zu finden.

Sich durch massig Stellenanzeigen durchkämpfen, den Lebenslauf in ein gutes Design packen, ein aussagekräftiges Anschreiben zu Papier bringen und sich lückenlos auf Vorstellungsgespräche vorbereiten – keine Frage für Schüler ist die Bewerbungsphase eine äußerst arbeitsintensive und anstrengende Zeit. Aber auch für Unternehmen ist diese Phase der Suche nicht einfach. Sie haben inzwischen oft Schwierigkeiten, ihre freien Stellen zu besetzen.

Dies belegen die Ergebnisse der aktuellen Befragung des Instituts für Wirtschaftsforschung und des Personaldienstleisters Randstad. Fast dreiviertel der Teilnehmer gaben an, dass ihre Firmen im vergangenen Jahr Ausbildungsplätze ausgeschrieben hatten. Je mehr Mitarbeiter in dem Unternehmen tätig waren, desto eher wurden Auszubildende gesucht. Während in Firmen mit bis zu 50 Mitarbeitern nur wenig mehr als die Hälfte ausbilden wollten, waren es bei Arbeitgebern mit mehr als 500 Angestellten fast alle.

Jedoch meinten 39 Prozent der befragten Unternehmen mit freien Stellen, dass sie 2016 Probleme hatten alle ihre freien Ausbildungsplätze zu belegen. Vor allem kleinere Unternehmen sahen sich hier mit Schwierigkeiten konfrontiert. Die meisten versuchten daher, mit konkreten Maßnahmen gegen den Auszubildendenmangel vorzugehen.

Am häufigsten (nämlich von fast der Hälfte) wurde versucht, den Nachwuchs direkt an Schulen in der Region anzusprechen und für das Unternehmen und die angebotene Ausbildung zu begeistern. Aber über ein Drittel der Befragten nutzten auch Messen und Soziale Medien, um mögliche Kandidaten anzusprechen. Im Ausland hatten sich dagegen nur vier Prozent umgeschaut.

Im Zuge der Studie wurde außerdem ermittelt, ob Personalverantwortliche inzwischen höhere Anforderungen an ihre Mitarbeiter stellen und damit den in Frage kommenden Kandidatenkreis noch zusätzlich verkleinern. Die Ergebnisse sind erstaunlich. Kandidaten müssen heute nicht nur in den Bereich IT und technisches Verständnis mehr leisten können als vor einigen Jahren. Bei nahezu allen Themen waren die Anforderungen der Personalleiter an zukünftige Angestellte gestiegen. Lediglich bei den Sprachkenntnissen, der Reisebereitschaft und den Arbeitseinsätzen am Wochenende hatten nicht alle Teilnehmer angegeben, nun gestiegene Ansprüche zu haben.

Wie ist es in Ihrem Unternehmen? Haben Sie das Gefühl, dass es schwieriger für Sie geworden ist, passende Kandidaten für eine Ausbildung zu finden?

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Andreas Nau

Über den Autor

Andreas Nau

Andreas Nau ist einer der beiden Geschäftsführer und Mitbegründer der easySoft. GmbH. Als Vortragsredner inspiriert er Bildungsverantwortliche und berichtet in seinem Buch „WERTvoll in die Zukunft“ von seinen Erfahrungen als Unternehmer. Er ist fest davon überzeugt: Bildung ist der Schlüssel, der die Zukunft aufschließt.

Wer wir sind

1994 entstand easySoft aus der Idee, endlose Papierlisten für die Fortbildungs­planung von Pflegekräften zu digitalisieren. Bis heute kommen viele unserer Mitarbeiter aus dem Gesundheits­wesen und bringen ihre Perspektive bei unseren Lösungen für das Bildungs­management und die Personal­entwicklung ein.

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