HR steht beim Thema Personalentwicklung vor Herausforderungen. Reichte es früher, ab und an eine Weiterbildung für Mitarbeiter zu organisieren, muss der Bildungspegel heutzutage kontinuierlich aufgefrischt werden. Denn niemals war die Halbwertszeit von Wissen geringer als heute. Treiber ist die Digitalisierung, die in allen Wirtschaftsbereichen für ein immer größeres Tempo sorgt. Wie es HR gelingen kann, die eigene Mannschaft mit einer angemessenen Personalentwicklung für das rasante Digitalzeitalter zu rüsten.  

Warum Personalentwicklung immer wichtiger wird

Vor zehn, zwanzig Jahren reichte das bei einer Ausbildung oder einem Studium angehäufte Wissen noch aus, um davon ein ganzes Arbeitsleben lang zu zehren. Natürlich musste hier und da aufgefrischt und upgedatet werden. Doch im Großen und Ganzen legten Schule, Ausbildungsbetrieb oder Universität die Basis für ein erfolgreiches Berufsleben. Personalentwicklung – das war eine langfristige und strategische Angelegenheit ohne nennenswerte Überraschungen oder Unwägbarkeiten.

Das ist vorbei. Denn die voranschreitende Digitalisierung verändert die Parameter der Personalentwicklung tiefgreifend, weil sie Prozesse in allen Bereichen eines Unternehmens beschleunigt. Mit jeder neuen Technologie, die in einem Betrieb eingeführt wird, verändern sich auch die Aufgabenbereiche der Anwender: Sie lagern Routinearbeiten an die Software aus und haben mehr Potenzial, um strategisch zu arbeiten. Sukzessive verschiebt sich damit das Angestelltendasein weg vom Abarbeiten von Routinen hin zur Wissensarbeit. Mit jedem Programmupdate ein bisschen mehr.

Welche Herausforderungen auf die Personalentwicklung zukommen

Darauf muss HR das Personal in zweifacher Hinsicht vorbereiten: Zum einen muss es immer auf dem neuesten Stand der Technik gebracht werden, um diese gewinnbringend anwenden zu können. Denn die beste Technik nutzt nichts, wenn es niemanden gibt, der ihre Funktionen vollumfänglich ausschöpfen kann.

Zum anderen müssen Arbeitnehmer auf ihre neue Rolle als Wissensarbeiter vorbereitet werden. Schon heute sind viele Standard-Tätigkeiten weggefallen. Arbeitnehmer an Fließbändern gibt es zum Beispiel nur noch in wenigen Bereichen. In der Regel sind hier die Roboter am Werk.

Viel Arbeit für die Personalentwicklung: Wandel der Arbeitswelt fällt tiefgreifend aus

Tendenz steigend, wie die Studie „Ressource Weiterbildung“ der ManpowerGroup eindrücklich belegt. Sie zeigt, wie tiefgreifend der Wandel ausfallen wird, der die Arbeitswelt in den kommenden Jahren erfasst. Befragt wurden über 18.000 Arbeitgeber in 43 Ländern. Sie sind der Überzeugung, dass 65 Prozent der Jobs, die die zwischen 1995 und 2010 Geborenen ausführen werden, heute noch nicht existieren.

Um diese ausüben zu können, müssen laut der Prognose keine neuen Studiengänge oder Ausbildungen eingerichtet werden. Stattdessen ist vor allem lebenslanges Lernen gefragt. Auf den Bereich der Personalentwicklung kommt also viel Arbeit zu!

Das ist auch bekannt. Die Kunde, dass nur gut ausgebildetes und engagiertes Personal den Schlüssel zu Erfolg und Wachstum darstellen kann, ist hierzulande bei überdurchschnittlich vielen Unternehmen angekommen. Immerhin 87 Prozent wollen ihre Mitarbeiter mit internen Schulungen auf die Jobs der Zukunft vorbereiten, im internationalen Vergleich sind es nur 79 Prozent.

Personalentwicklung: Unternehmen hinken ihren Möglichkeiten hinterher

Soweit, schon mal so gut. Schlecht ist aber, dass sich jenseits dieser Erkenntnis noch nicht viel getan hat. Bei der Etablierung einer Lernkultur hinken Unternehmen ihren Möglichkeiten massiv hinterher. Das geht aus der Workforce 2020 Studie von Oxford Economics hervor. In weniger als der Hälfte der befragten Unternehmen wird eine Kultur des kontinuierlichen Lernens gepflegt, obwohl Talent- und Wissenslücken die Unternehmensleistung bereits heute beeinträchtigen.

Handeln tut also Not. Dabei wird es aber nicht reichen, einfach nur eine größere Zahl an Fortbildungen zur Verfügung zu stellen. Diese müssen passgenauer ausfallen als früher und kontinuierlicher stattfinden. „Gut ausgebildete Mitarbeiter sind Träger der Innovationskraft des Unternehmens“, betont Andreas Nau, strategische Geschäftsführung von easysoft. „Sie fördern die Wettbewerbsfähigkeit und sichern seinen Fortbestand. Für eine gute Personalentwicklung müssen wir Stärken und Talente systematisch fördern.“

Neue Strategien der Personalentwicklung sind überfällig

Dazu sollte Know-how aber nicht mehr in großen Brocken, sondern in gut verdaulichen kleinen Wissenshäppchen vermittelt werden. Arbeitnehmer werden künftig eher unbewusst lernen und Wissenslücken in kleinen Etappen auffüllen, sobald sie entstehen. So ist sichergestellt, dass Unternehmensprozesse stets auf dem neuesten Stand des Wissens bewältigt werden. In vielen Fällen hilft schon die Konsultation von Google. Dort, wo die Suchmaschine aber Antworten schuldig bleibt, müssen neue Lernformate in die Presche springen.

Für HR heißt das, Kompetenzprofile für jeden Mitarbeiter anzulegen und kontinuierlich den Ist- gegen den Soll-Zustand abzugleichen. Kommt es zu Differenzen, kann den jeweiligen Kompetenzschwächen mit Schulungsmaßnahmen entgegengewirkt werden. Hier werden Personalverantwortliche mit Excel-Listen allerdings nicht weit kommen.

Schließlich müsste ein komplexer Algorithmus ausbaldowert werden, der Ist- gegen Soll-Zustand abgleicht und Abweichungen kenntlich macht. Bestenfalls listet er auch gleich die passenden Bildungsmaßnahmen für jedes Profil auf. Und nach der Maßnahme müssten die erworbenen Fähigkeiten dem Profil zugeordnet werden. Das ist mit Tabellenkalkulationsprogrammen nicht zu machen.

Welche HR Software Lösungen helfen können

Muss es ja auch nicht! Es gibt längst Personalentwicklungs-Lösungen wie die von easysoft, die über die aufgezählten Funktionen verfügen und noch viele weitere in petto haben. Zum Beispiel sorgt ein klares Ampelschema für eine eindeutige Erkennung bestehender Bildungsbedarfe der Mitarbeiter: Rot steht für „dringenden Handlungsbedarf“ und grün für „alles im Lot“.

Im nächsten Schritt können Personalverantwortliche ihre Mitarbeiter aus dem Programm heraus zu Bildungs-Maßnahmen einladen, wobei verschiedenste Lernformate angeboten zur Verfügung stehen:
• Präsenzveranstaltung
• Blended-Learning
• E-Learning

Im Anschluss an die Weiterbildung ordnet die Software nicht nur jede neu erworbene Qualifikation dem jeweiligen Mitarbeiterprofil zu. Darüber hinaus haben Führungskräfte und Mitarbeiter auch die Möglichkeit, die Maßnahme nach einer gewissen Zeit zu bewerten. So gelingt es HR, stets einen Überblick über die Qualität der angebotenen Weiterbildungen zu erhalten und den Mix permanent zu optimieren. Übrigens lässt sich all das auch ganz bequem per App von unterwegs steuern. So geht Personalentwicklung heute.

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    Andreas Nau

    Über den Autor

    Andreas Nau

    Andreas Nau ist einer der beiden Geschäftsführer und Mitbegründer der easySoft. GmbH. Als Vortragsredner inspiriert er Bildungsverantwortliche und berichtet in seinem Buch „WERTvoll in die Zukunft“ von seinen Erfahrungen als Unternehmer. Er ist fest davon überzeugt: Bildung ist der Schlüssel, der die Zukunft aufschließt.

    Wer wir sind

    1994 entstand easySoft aus der Idee, endlose Papierlisten für die Fortbildungs­planung von Pflegekräften zu digitalisieren. Bis heute kommen viele unserer Mitarbeiter aus dem Gesundheits­wesen und bringen ihre Perspektive bei unseren Lösungen für das Bildungs­management und die Personal­entwicklung ein.

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