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Homeoffice: Bleibt das implizite Wissen auf der Strecke?

Die Euphorie, endlich im Home-Office arbeiten zu können, verpufft zunehmend. Stattdessen wächst die Erkenntnis, dass „etwas“ fehlt: das Zwischenmenschliche, die Arbeitsfreude oder das gemeinsame Feiern von Erfolgen. Dabei bemühen sich Führungskräfte darum, sozialen Kontakt mit und zwischen ihren Mitarbeitern zu gestalten, indem sie virtuelle Küchen schaffen, sich mit ihrem Team zum Mittagessen verabreden oder Dartturniere sowie Escape-Rooms organisieren. Doch letztlich sitzt auch bei diesen Gelegenheiten jeder allein zu Hause vor seinem Laptop.

So hat auch easySoft das letzte Gesamtmeeting mit knapp 80 Mitarbeitern als Videokonferenz organisiert. „Das war sicherlich effizienter als unsere unmittelbaren Treffen“, sagt Geschäftsführer Andreas Nau. Klare Regeln sind wichtig: Kamera an, Mikro aus, das Programm ermöglicht virtuelles Handheben und offene Fragen werden in den Chat geschrieben. Was die
Führungscrew in der vorgegebenen Zeit nicht mehr beantworten konnte, wurde ins Unternehmens-Wiki gestellt und dort bearbeitet.

Meetings dienen der Information und der Bindung

Doch Informations-Effizienz ist eben nur ein Aspekt solcher Treffen. Andere und oft wichtigere sind, die Gemeinschaft im Unternehmen zu fördern, neue Mitarbeiter vorzustellen oder den Abschluss einer neuen Software-Generation zu begehen. „Im September vergangenen Jahres mit allen Mitarbeitern easySoft 5 feiern zu können, ist einfach wesentlich verbindender“, so
Nau – und das selbst mit den damaligen Abstandsregelungen, Masken und einem Freiluft-Catering vor dem Firmengebäude.

Regelmäßige Meetings und Gespräche sind noch wichtiger geworden seit 80 bis 90 Prozent der Mitarbeiter von zu Hause arbeiten. Bisher merkten Führungskräfte am Verhalten ihres Teams schnell, ob Informationen falsch oder überhaupt nicht ankamen. Viele hatten ein Gespür, wann es anfing, dass die Arbeit nicht rund lief. Trotz des in der IT-Branche typischen vernetzten Arbeitens – wenn jeder allein im Home-Office sitzt, kann der Fokus schnell verloren gehen, weiß Nau. Darüber tauschen sich die Führungskräfte des Metzinger Unternehmens aus, das Software für Personalentwicklung und Seminarorganisation entwickelt. Mit dem Ergebnis: Es wird noch konsequenter nach dem Arbeitsstatus gefragt: Wo steht jeder? Wie geht es weiter? Dieses Zusammenspiel zwischen Führungskräften und Mitarbeitern klappt grundsätzlich ausgezeichnet: Umsatz und Gewinn des Unternehmens sind auch im vergangenen Jahr um rund 20 Prozent gestiegen. [...]

Den gesamten Artikel von Jens Gieseler in der Wissensmanagement finden Sie hier zum Download als PDF.

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