Drei Revolutionen haben die Arbeitswelt bereits in ihren Grundfesten erschüttert. Die erste brachte die Dampfmaschine, die zweite die Elektrizität, die dritte den Computer. Jetzt sehen wir uns der vierten gegenüber: Der digitalen Revolution. Experten meinen: Sie fällt noch radikaler aus als die anderen. Ein wichtiger Faktor, um mit ihr Schritt zu halten, sei digitale Bildung. Arbeitgeber sollten das bereits in der Ausbildung ihrer Lehrlinge berücksichtigen.
Wandel in der Arbeitswelt
Schon heute greift ein Elektroniker öfter zum Tablet als zum Schraubenzieher. Er geht Defekten mit der Analysefunktion seines Handheld-Computers auf den Grund. Nicht mehr mit der Hand.
Auch im Handwerk gehören Digitalanwendungen ganz selbstverständlich zum Alltag. Tischler bedienen computergesteuerte CNC-Fräsen, Maler und Lackierer mischen Farbkomponenten mit digitalen Tools. Und in der Einzelhandelsausbildung steht das Thema E-Commerce auf dem Lehrplan.
Studie: The Future of Jobs
Nach Expertenmeinung wirft das Digitalzeitalter damit aber nur erste vage Schatten voraus. Laut einer Erhebung des Weltwirtschaftsforums (WEF) unter dem Titel „The Future of Jobs“ steht der Arbeitswelt in den nächsten Jahren ein Change mit geradezu dramatischen Ausmaßen bevor.
Die Fakten im Schnelldurchlauf:
• Bis 2022 sollen weltweit 75 Millionen Jobs wegfallen.
• Sie werden dann von Robotern oder Computern erledigt.
• Gleichzeitig entstehen durch die Digitalisierung in den kommenden fünf Jahren 133 Millionen neue Stellen.
Eines haben alle Jobs der Zukunft gemeinsam: Sie erfordern die Fähigkeit, fachliches Wissen und das Wissen über neue Technologien miteinander zu verbinden. Kurzum: Der Mitarbeiter der Zukunft braucht eine vollumfassende berufliche und digitale Bildung.
Anpassung der Ausbildungsberufe
Das gilt natürlich auch und gerade für Auszubildende. Laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom sind drei Viertel der deutschen Arbeitgeber der Überzeugung, dass der zunehmende Einsatz digitaler Technologien eine radikale Anpassung vieler Ausbildungsberufe nach sich zieht.
Jeder Vierte glaubt sogar, dass über kurz oder lang völlig neue Ausbildungsberufe eingeführt werden. Gleichzeitig geben die Betriebe allerdings zu, in dieser Hinsicht alles andere als gut aufgestellt zu sein.
Wie es besser geht, zeigt Autohersteller Audi. Der setzt hausintern ein Konzept zum mobilen und digitalen Lernen in 16 Berufen um. Audi will damit vor allem die IT- und Medienkompetenzen junger Arbeitnehmer schulen.
Digitale Bildung bei Audi
Dafür arbeiten die Nachwuchskräfte zum Beispiel mit eigenen Tablets. Auf diesen stehen ihnen sämtliche Lehrmaterialien zur Verfügung. Zusätzlich rufen sie crossmedial Lerninhalte ab, die sie alleine oder in Gruppen bearbeiten können. Das geht mitunter spielerisch vonstatten. Die Azubis lösen Quizzes, oder sie geben bereits erworbenes Wissen weiter. Indem sie selbst Lerninhalte produzieren und teilen. Kurze Erklärvideos oder Podcasts zum Beispiel.
Damit fachliche und digitale Bildung passgenau vermittelt werden kann, bedarf es der richtigen Vorkehrungen im Ausbildungsmanagement. Auch hierfür gibt es inzwischen zuverlässige digitale Helfer, mit denen sich der Wissenserwerb auf allen Ebenen zuverlässig steuern lässt.
Software zur Ausbildungsverwaltung
Eine Software zur Ausbildungsverwaltung beinhaltet alle notwendigen Funktionen, um die Lehrzeit von Auszubildenden effizient zu planen. Unter anderem diese:
• Bewerbermanagement
• Übersichtliche Planung – grafische Darstellung und Listenansicht der Einsätze
• Erstellung von Beurteilungen und Lernzielen
• Online-Berichtsheft
Das Besondere: Azubis und Studenten können jederzeit per App auf die für sie relevanten Informationen zugreifen. So können sie sich jederzeit und an jedem Ort über den Status quo informieren und sind immer auf dem neuesten Stand.
Die Digitalisierungsuhr tickt
Bis zur volldigitalen Ausbildung und Ausbildungsverwaltung ist es jedoch noch ein langer Weg. In vielen Betrieben hapert es sowohl an qualifizierten Ausbildern als auch einer guten Ausstattung. Die Folgen: Viele Azubis sind beispielsweise in relevanten Fragen zu Datenschutz oder IT-Sicherheit oft eher unbedarft.
Das trifft auch auf grundlegende digitale Themen wie die Formulierung von Geschäftsbriefen, Tabellenkalkulationen oder Präsentationen zu. Im beruflichen Alltag kann daher so manche Aufgabe nicht effizient genug gelöst werden. Das kostet Unternehmen schon heute viel Geld. In Zukunft noch viel mehr. Denn die Uhr der Digitalisierung – sie tickt und tickt und tickt.
18. Dezember 2018 at 15:13
Ja, da stimme ich voll zu. Sehr guter Artikel. Im Bereich Digitalkompetenz ist wirklich noch viel für die Zukunftsfitness von Unternehmen und Organisationen zu tun. Viele wünschen sich beispielsweise im Home Office zu arbeiten und pendeln noch mit Papierunterlagen zwischen den Arbeitsorten …